Heilkräuter oder Phytotherapie
Die Phytotherapie (dt.: Pflanzenheilkunde) gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten (Europa, Asien, Amerika) und in allen Kulturen (China, Indien, Persien) beheimatet.
Die Heilkräuter werden als ganze Pflanzen oder Pflanzenteile (Blüten, Blätter, Samen, Rinden, Wurzeln) verarbeitet. Sie können frisch oder als Aufguss (Tee), Saft, Tinktur, Extrakt, Pulver oder Ätherisches Öl medizinisch angewendet.
Heilpflanzen wirken durch das spezielle Stoffgemisch, das sie enthalten; nicht durch einen Einzelwirkstoff. Das erklärt, warum eine Heilpflanze durchaus verschiedene Wirkungen haben kann und deshalb bei verschiedenen Krankheitsbildern verabreicht wird.
Bereits aus frühen Hochkulturen gibt es zahlreiche Nachweise für die Nutzung von Heilpflanzen, viele davon wurden oder werden seit Jahrhunderten genutzt. Das Wissen über diese Heilpflanzen wurde meist mündlich als Volksmedizin weitergegeben. Erst später trugen Gelehrte wie etwa die Äbtissin Hildegard von Bingen (um 1100) dieses volksmedizinische Wissen in medizinischen Schriften zusammen.
Viele moderne pflanzliche Arzneizubereitungen oder daraus isolierte Reinstoffe haben eine lange Geschichte als Heilmittel – wie Aspirin, Digitalis und Chinin. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass aktuell 80 % der Weltpopulation die Pflanzenheilkunde für ihre grundlegende medizinische Betreuung einsetzt.
Bewährte Anwendungsgebiete für Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) in der Tiermedizin
Heilpflanzen bieten bei vielen akuten und besonders bei chronischen Krankheiten eine gutverträgliche Alternative zu chemischen Medikamenten.